Ich bin mir ziemlich sicher, dass der geschäftsführende Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, Jörg Litwinschuh (auf dem Foto erster von links, daneben: US-Botschafter Grenell; ganz rechts: Modedesigner Michael Michalsky), die richtigen Worte gegenüber dem amerikanischen Botschafter gefunden hat, und dass dieses Bild aus seiner Sicht keine Fraternisierung bedeuten sollte.
Und doch ist dieses Foto verheerend. Es ist ein Dokument des reaktionären Zeitgeistes, ein Erfolg der Anführer der Gegen-Emanzipation.
Nicht zufällig stehen da auf diesem Foto vor der Dienstvilla des amerikanischen Botschafters Richard Grenell (ausgerechnet am Pridetag der Community!) nur Männer, und mit Michael Michalsky symbolhafterweise jemand, der laut SPIEGEL beteuert, sich nicht mit Lesben verbunden zu fühlen, sich nicht „an ihrer Seite“ zu sehen.
Nicht zufällig wird dieses Foto während der Parade geschossen und ist somit ein Gegenbild zu ihr: Dort das gemeine Fußvolk, dass um Zusammenhang und Bewegung kämpft und hier das Hofhalten des Botschafter des mächtigsten Spalters der Welt. Der CSD wird somit zu einer überflüssigen Veranstaltung. Auch wenn sie nicht von allen Teilnehmern so gemeint war, spricht dieses Bild eine Botschaft aus: Wir, die es geschafft haben, können auch ohne Bewegung und Community.
Die, die sich auf diesem Foto im Arm liegen, fallen der Bewegung in den Rücken, ob sie es wollen oder nicht. Wer glaubt, dass diese Einladung zur Herrschaftsgeste dem Austausch von Meinungen dienen sollte, ist im besten Fall naiv. Denn so ein Austausch könnte an jedem anderen Tag (auch um den CSD herum) stattfinden. Findet er aber während des CSDs statt, ist er schlichtweg eine Gegenveranstaltung.
So ähnlich formuliert es auch Alexander Vogt, Bundesvorsitzender der Lesben und Schwulen in der Union, der ebenfalls eine Einladung von Grenell bekommen hatte, aber abgesagt hatte:
“Auch ich finde es wichtig, mit dem Botschafter zu sprechen. Aber der Termin, der ja nicht zufällig gewählt wurde, hätte für mich eine Entscheidung gegen den CSD bedeutet. Gerade an einem solchen Tag muss die Community zusammenstehen.“
Dass das Posen mit Grenell als ein Affront gegen wichtige Teile der Community verstanden werden musste, hätte den Beteiligten erst recht dann klar sein müssen, als sich am CSD-Vortag eine Protestaktion gegen den Botschafter formiert hatte. Initiiert von Margot Schlönzke (und unterstützt u.a. durch die Siegessäule und den Publizisten Dirk Ludigs) wurde bei Facebook dazu aufgerufen, sich auf dem CSD Grenell mit Buh-Rufen entgegenzustellen.
In einem Facebookpost zur geplanten Protestaktion schrieb Ludigs über Botschafter Grenell:
„… Ein Frauen-, und Trans*-Feind! Ein gefährlicher Handlanger einer Regierung, die die Diskriminierung von LGBT-Menschen unterstützt und Richter einsetzt, die LGBT-Rechte abbauen wollen, die Kinder von ihren Eltern gewaltsam trennt, Menschenrechte mit Füßen tritt und den Frieden gefährdet. Kein Vorreiter von LGBT-Befreiung, sondern deren Nutznießer, der mit Emanzipationsbewegungen nichts zu tun hat. Ein Faschist, der offen den Regime Wechsel in Frankreich, Deutschland und anderen liberalen Demokratien plant und herbeitwittert. Kurz: Keiner, der die Ziele des CSD in irgendeiner Weise repräsentiert.“
Egal, was man davon hält, den Botschafter auszubuhen: Sich mit einem solchen Foto so eindeutig auf die andere Seite zu stellen, ist ein abfälliges Zeichen gegen das Wesen des CSD als das Instrument der Community, das unsere Forderungen am wirkungsvollsten Nachdruck verleihen kann.
„Was will er dort, außer provozieren? Provozieren wir ihn weg!“, schrieb Ludigs.
Tatsächlich siegte die Provokation des Botschafters. Egal, ob und wie viel guter Wille im Sinne der Community bei Michalsky und Litwinschuh dabei im Spiel war:
So einfach darf man ihm es nicht machen. ♦
Nachtrag:
Jörg Litwinschuhs Statement auf Facebook:
„Ich beobachte und bewundere Mesut Özils‘ Weltkarriere seit Jahren; sein langes Schweigen zu seinem Foto mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan fand ich befremdlich. Aus persönlicher Eitelkeit habe ich bei dem gestrigen Foto mein eigentliches Anliegen konterkariert, mit dem US-Botschafter Richard Grennell in einen kritischen und selbstbewussten Dialog eintreten zu wollen. Dies bedauere ich. Den Dialog mit dem Botschafter und weiteren konservativen Kräften setze ich fort. Es liegt mir fern, meine eigene jahrzehntelange Arbeit und die vieler Aktivist_innen für LSBTTIQ-Menschenrechte zu desavouieren. Dafür möchte ich mich entschuldigen.“
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Geschichte … ob nah ob fern … einfach nichts dazugelernt.
Traurig Traurig Traurig
Sich beim CSD 2018, zu recht, gegen die homophobe und rassistische AFD zu stellen und sich dann grinsend mit einem Mitglied der Trump Administration zu treffen ist, gelinde gesagt, schizophren!
Die Leute sollten sich umgehend erklären, ob man auch die homophobe Politik der US Regierung angesprochen hat!
Lieber Herr Kram,
es hängt mir – und einer Menge anderer – zum Hals heraus dass man nur als Linker ein guter Schwuler sein darf, es gibt auch Menschen innerhalb der „Community“ die eben konservativer sind.
Ich teile auch die Meinung von Michalsky, was haben wir eigentl. mit den Lesben zu tun? Wir schleppen sie seit Jahrzehnten mit durch u. bekommen doch nur einen Tritt in die Eier.
Ich hoffe, es ändert sich etwas u. es melden sich mehr konservative Blogger und Journalisten aus den schwulen Medien, sie sollten sich wirklich schämen!
Ich habe zu diesem Artikel heute folgendes geschrieben: „Wenn er jetzt noch verstehen würde, dass ‚Trans*‘ von der Idee her genauso identitär ist, wie die Haltung des Botschafters und mit Benzin kein Feuer gelöscht werden kann, dann wäre der Text gut.“
Gut gebloggt, Löwe :-). Appeasement-Politik ist kein Weg. Das Ziel von Grenell und seinem Boss ist die ultra-rechte libertäre Veränderung der bösen-bösen links-grün-versifften Demokratie – hin zu einem Zerrbild. Wobei letzterem wahrscheinlich alles egal ist, Hauptsache er scheffelt Geld dabei.
Dann wünsche ich jetzt gelingendes Zerfleischen wegen dieses Fotos. Eine sog. Community ist umso schwächer, je mehr sie intern gegeneinander ankämpft – und in Anbetracht der unsäglichen und mannigfachen Forderungen der 5%-Minderheit ist mir jede Schwäche recht.
Es wird Zeit dass das plärrende Fordern und Zetern aufhört. Wer so agiert, der hat nichts anderes als Trump verdient. Für mich gilt: iieber 10x Junge Freiheit als 1x Krimskrams-Gezänk!
Da kann ich als langjähriger LSBTI Aktivist nur Herrn Ludigs mit seinem Kommentar in der gruen-linken Siegessäule und dem linken Blogger Micha Schulze auf dem linken Internetpottal Queer nur widersprechen. Ja ich mag die Demokraten in den USA auch viel viel lieber und finde Obama viel viel besser als Trump. ABER Ludigs und Schulze luegen schlichtweg, wenn sie schreiben, daß die Trump Regierung die Ehe für alle abschaffen will. Das Gegenteil ist der Fall, Trump hat sich öffentlich sogar hinter die Supreme court Entscheidung gestellt und es gibt bisher keinen Gesetzentwurf der Trump Regierung, der die Ehe für alle wieder abschaffen will. Und wenn ich eines bei LSBTI Aktivisten ueberhaupt nicht mag, wenn sie mit falschen Fakten und Unterstellungen arbeiten.
„Lieber“ GLNRW,
auch wenn ich an den Formulierungen schon erkenne, aus welcher Ecke bei Ihnen der Wind weht, lass ich mir ungern Lügen unterstellen. Zu ersten schreibe ich nicht, dass die Trump-Regierung die EFA abschaffen will. Lesen heißt auch verstehen. Die Ehe für Alle in den USA 2015 ging auf eine 5:4-Entscheidung des Supreme Court zurück. Zünglein an der Waage in dieser und vielen anderen gesellschaftlichen Fragen war der eigentliche konservative, aber in diesen Fragen eben liberale Richter Anthony Kennedy. In einem „Deal“ mit dem Weißen Haus, über dessen Hintergründe nur spekuliert werden kann, ist Kennedy vor einigen Wochen zuürckgetreten und hat damit der Trump-Regierung noch vor den Senatswahlen die Möglichkeit eröffnet, einen ihr genehmen Richter einzusetzen. Trumps Kandidat Brett Kavanaugh ist gesellschaftlich erzkonservativ und stellt die 5:4 Mehrheit in LGBT-Fragen und Frauenfragen auf den Kopf, womöglich für Jahrzehnte. Ehefragen unterliegen in den USA der Regelung der Bundesstaaten. Natürlich kann und muss die Trump-Regierung da nicht selbst tätig werden. Es genügt, dass ein konservativer Staat klagt und das Gebot der bundesweiten Zulassung gleichgeschlechtlicher Ehen ist immanent in Gefahr. Zwei Artikel hierzu im Link.
Kriegen Sie ihre Fakten zusammen, bevor sie andere der Lüge bezichtigen.
https://www.vox.com/identities/2018/6/27/17510902/anthony-kennedy-retirement-lgbtq-gay-marriage-supreme-court
https://www.advocate.com/commentary/2018/7/12/all-damage-brett-kavanaugh-could-do-lgbt-rights
Leider ist der unreflektierte Drang mancher Schwuler, plötzlich gesellschaftlich und politisch als wichtig zu erscheinen, nach wie vor sehr groß, um das eigene, fragile schwule Selbst aufzuwerten – fast egal mit wem man sich dabei umgibt, Hauptsache (scheinbar) staatstragend! Bei manchen kennt Anbiederung anscheinend kaum Grenzen! Sehr befremdend. Da hilft leider auch keine halbherzige Entschuldigung.
Wolfgang Vorhagen
„Wir schleppen sie seit Jahrzehnten mit durch u. bekommen doch nur einen Tritt in die Eier.“ Hallo Peter, dir dafür einen Tritt in die Eier! Du hast keine Ahnung von Lesben und wie sehr wir uns AUCH für Schwule eingesetzt haben. Wir waren nur nie auf deinem Radar, da an den Fleischtöpfen eben nur Schwule sitzen.
Ihr aktueller Kommentar zeigt schon „wie Sie zurueck rudern“, weil Sie merken, wie andere Lsbti-Aktivisten wie ich aufmerksam beobachten und mitlesen. Jetzt weichen Sie also auf die Zusammensetzung des Supreme Court aus, von der Sie zuvor in keiner Weise schrieben, sondern schlichtweg formulierten, die Trump Regierung wolle die Ehe für alle zurueck nehmen. Dem habe ich zu Recht widersprochen und ihnen entgegnet, es gibt bisher keinen Gesetzentwurf der Republikaner, in dem eine Ruecknahme der Ehe für alle vorgesehen ist. Und zudem hat Trump selbst öffentlich geäußert, er werde als Präsident die Entscheidung des Supreme Court zur Ehe für alle akzeptieren.
Sie gehören leider zu genau den links-gruenen Bloggern, die es im Umgang mit Trump und dessen Positionen nicht so genau nehmen, weil Sie schlichtweg Trump nicht mögen. Und genau mit dieser Art der Berichterstattung erhalten Sie dann Widerspruch selbst von Menschen wie mir, der selbst sogar die Demokraten in den USA wählen wuerde. ABER ich kann es nicht leiden, wenn links-grüne Lsbt Blogger Politikern und Parteien Positionen unterstellen, die diese überhaupt nicht haben. Dieselbe miese „Nummer“ läuft übrigens durch links-gruene Blogger gegen Jens Spahn vor einigen Wochen und gegen Sahra Wagenknecht, obgleich beide im Bundestag die Ehe für alle befürwortet haben. Und auch dazu kann ich nur „schreiben“, lasst es als linke LSBTI Blogger unterbleiben, Politiker mit Homophobie Vorwürfen „zu kommen“, die dezidiert die Ehe für alle in Deutschland befürwortet haben. Ihr seit dadurch derart durchschaubar mit Eurer parteipolitischen Haltung, das jeder LSBTI Aktivismus, den ich ihnen sehr wohl zubillige, in diesem Bereich unglaubwürdig wird.
Mit Rechten reden, ist wie Flummis werfen, es lohnt nicht, am Schluss kommen sie eh immer wieder an ihren Ausgangspunkt zurück. Also wirklich nur für die anderen Mitlesenden, weil es da um Fakten geht. Mein Satz in meinem Artikel lautet:
Er ist Handlanger der Trump-Regierung und persönlich vom Präsidenten ausgewählter Botschafter der USA und damit Vertreter einer Regierung,
die Diskriminierung von LSBTI-Menschen unterstützt,
die Richter einsetzt, die LSBTI-Rechte wie die Ehe für Alle abschaffen wollen,
die Kinder von ihren Eltern gewaltsam trennt,
die Menschenrechte mit Füßen tritt und den Frieden gefährdet.
Ich habe Absätze eingefügt, um es auch für Rechte verstädnlciher zu machen. Zugegeben ein Nebensatz zweiten Grades, das kann nicht jeder, zumal wenn die Abhängigkeit des zweiten vom ersten Nebensatz nur durch die 3. Person Plural im Verb angezeigt wird. Ich werde mir künftig mehr Mühe geben, auch für Rechte zu schreiben, also in etwa so, wie Trump spricht. Aber: Dass Trump Richter einsetzt, die die EFA abschaffen wollen, ist und bleibt nun mal eine Tatsache. Sad.
@Fred V.
Schon klar: Wenn die konservative Sehnsucht nichts beinhaltet, als dass man von totaler Gemeinschaft im Sinne einer 100% mentalen und ideologischen Übereinstimmung (und notfalls auch Gleichschaltung) aller träumt, dann muss man jede Kontroverse natürlich als Schwäche empfinden.
Für alle anderen ist dieser von Ihnen konstruierte Kurzschluss abwegig.
@Dirk Ludigs,
erstaunlich wie schnell Sie andere Personen, die Sie nicht kennen, sofort als Rechte titulieren. Das ist typisch für Personen wie Sie, Herr Ludigs. Alles was nicht Ihre Haltung uneingeschränkt teilt, ist bei Ihnen sofort Rechts.
Sorry Herr Ludigs, ich wähle seit Westerwelle-Zeiten bereits die FDP, weil die FDP den ersten offen schwulen Parteivorsitzenden hatte, weil die FDP die Ehe für alle unterstützt hat, weil die FDP nunmehr die erste Partei ist, die die Leihmutterscchaftserlaubnsi in ihren Parteiforderungen aufgenommen hat, weil die FDP auch in der Migrationsdebatte seit 2015 den Kurs der SPD/Merkel, der von Grünen/Linken mit „Refugee-Welcome“ umjubelt wurde, kritisiert hat, da Merkel/SPD ihren nationalen „Alleingang“ nicht mit den anderen EU-Regierungen abgestimmt haben und hier auch der Welt damals mit Selfiebildchen der Kanzlerin dann medial unverantwortlich suggeriert haben, das jeder aus Afrika nach Europa und Deutschland kommen könnte. Mittlerweile haben CDU/CSU diesen Kurs gottseidank revidiert und auch die SPD unter Nahles steuert endlich um und fordert beispielsweise dass die Maghrebstaaten Sichere Herkunftsstaaten werden sollen.
Einen FDP-Wähler als Rechten sofort zu titulieren, zeigt wessen Geistes Kind Sie sind. Sie bashen alles nach Rechts, was nicht Ihre Haltung teilt.
Im übrigen nocheinmal Ihnen klar entgegnet. Nein ich bin kein Fan von Trump und würde in den USA eher die Demokraten wählen. ABER sie betreiben einseitiges Trump-Bashing und „arbeiten“ mit falschen Unterstellungen zur aktuellen US-Regierung, denn diese beabsichtigt in keiner Weise, die Ehe für alle in den USA rückabzuwickeln.
Der US-Präsident Trump hat öffentlich die Entscheidung des Supreme Court akzeptiert und erklärt, unter ihm als Präsidenten gibt es keine Rücknahme der Ehe für alle. DAS aber erwähnen und berichten Sie und andere grün-linke Blogger/Autoren nicht.
UND es gibt kein bisheriges Gesetzesvorhaben der Republikaner, in dem eine gesetzliche Rücknahme der Ehe für alle angestrebt wird. AUCH dies erwähnen Sie nicht.
Und es gibt auch keine Gerichtsverfahren, die die Republikaner derzeit über den Gerichtsinstanzenzug „durchziehen“, um ein Gerichtsverfahren beim Supreme Court anzustreben, das eine Rücknahme der Ehe für alle vorsieht.
Sie, Herr Ludigs, „arbeiten“ bei Ihrem Trump-Bashing, in das Sie dann den US-Botschafter Grenell miteinbeziehen, mit Fake-News nach meiner Einschätzung, weil Sie einfach die Republikaner und Trump nicht mögen und da ist es Ihnen auch ziemlich egal, mit welcher Unterstellungen Sie „arbeiten“. Hauptsache Sie können den Republikanern, der Trump-Regierung „eines reinwürgen“ und so wie Sie schreiben mehrere grün-linke Blogger/Autoren auch in der LSBTI-Szene.
Und was nun den Supreme Court nochmals angeht: das die Republikaner dort versuchen, konservative Richter zu benennen, ist klar. Das machen die Demokraten genauso, wenn Sie an der Macht sind. Und prinzipiell geschieht dies auch beim BVerfG in Deutschland, so ist der BVerfG Präsident Voßkuhle ein „Mann der SPD“ und wurde auf Vorschlag der SPD benannt.
Inwiefern der jeweilige ernannte Verfassungsrichter, den Trump beruft, gegen die Ehe für alle ist, das ist in der Tat diskussionswürdig. ABER hieraus wiederum zu folgern, das Trump selbst die Ehe für alle abschaffen will, ist schlichtweg falsch. Wenn Trump dies gewollt hätte, hätte er längst im Senat und Repräsentantenhaus ein Gesetz zur Aufhebung der Ehe für alle „durchgezogen“. Nichts in diese Richtung hat Trump und seine Regierung hingegen unternommen.
Im übrigen die USA gehören zu den 25 Staaten weltweit, die die Ehe für alle geöffnet haben und im Vergleich zur Türkei, zu Russland, zu Indien, zu Japan oder zu China und erst Recht zu den islamisch geprägten Staaten des Nahen Ostens schaut es in den USA bei LSBTI-Rechten gut aus. Auch die Leihmutterschaft ist dort erlaubt, die hier in Deutschland immer noch im Embryonenschutzgesetz verboten ist.
Thematisieren Sie, wenn Sie schon über LSBTI-Rechte schreiben wollen, besser die katstrophale Lage im Iran, in Saudi-Arabien, im Sudan oder im Jemen, wo Strafgesetze in den meisten islamisch geprägten Staaten bestehen.
Und das die Botschafter Japans, Chinas, Indiens, Russlands oder der Türkei alle erst überhaupt nicht auf dem CSD in Berlin erschienen sind, das erwähnen Sie oder dieser total misslungene Interviewbeitrag des linken Viceauotrs in keiner Weise. Wir können daher froh sein, wenn ein US-Botschafter am CSD in Berlin teilnimmt und mitmarschiert ! Stattdessen kommen so linke Blogger wie Sie oder die Vice um die „Ecke“ mit ihrem Trumphbashing gegen Grenell und gefährden dadurch das die US-Botschaft künftig weiter mitmarschiert. Sie oder der Viceautor sollten sich echt schämen, denn sie leisten der LSBTI-Bewegung dadurch eine „Bärendienst“.
@GLNRW,
wo soll Dirk Ludigs Sie denn als Rechten tituliert haben? Er bezeichnete durch die Blume REchte als dumm, wenn Sie sich diesen Schuh anziehen, sind Sie ihm offenbar auf den Leim gegangen.
Ohne Ihnen dieses selbstgewählte Zertifikat abzusprechen, stelle ich Ihre Argumente in Frage, warum Sie kein Rechter sein könnten. Eine FDP-NRW wurde im Landtag jahrelang von Recken wie Gerhard Papke vertreten, den man nicht anders als rechts bezeichnen kann. Das kann ich als ehemals aktives Parteimitglied durchaus einordnen. Zudem ist „rechts“ im Simme von konservativ kein Schimpfwort, im Gegenteil, in NRW, wo ich früher wohnte, ist links die größtmögliche Beleidigung in der FDP.
Mithin ist eine derart eindimensionale Kategorisierung von Politik überflüssig. Was ist rechts, was ist links? Woher wollen Sie wissen, dass Dirk Ludigs nicht auch der FDP-Wählerschaft angehört, vielleicht sogar Parteimitglied ist? Wieso sollte er sich nicht selbst dennoch als links bezeichnen können und Sie als rechts?
Ist es rechts oder links, Menschen in willkürliche Gruppen zu unterteilen, um sie gegeneinander ausspielen zu können? Menschenrechte als „Geschenk“ oder gar als „Leihgabe“ zu betrachten, die jederzeit entzogen werden können? Ist es links oder rechts, Kidner von ihren Eltern zu trennen und Immigranten die Schuld an jeder Schwierigkeit zuzuschieben – oder ist es einfach unmenschlich?
Muss man als LGBTI nun links sein oder rechts, und muss man, wenn man rechts ist die unmenschlichen Auswüchse der Trump-Regierung gutheißen?
In meinen Augen tun Sie mit ihren Halbwahrheiten, behauptungen und Zsuchreibungen und der nur angeblichen Faktenkenntnis weder sich selbst (der Sie sich auch hinter einem Pseudonym verstecken), noch der LGBTI-Community einen Gefallen.
@Bernd Neo
[…]“auch wenn ich an den Formulierungen schon erkenne, aus welcher Ecke bei Ihnen der Wind weht, lass ich mir ungern Lügen unterstellen. „[…]
–> Die „linke Ecke“ hat Herr Ludigs wohl kaum gemeint, und das ich seit vielen Jahrzehnten die FDP wähle, das konnte bis dato Herr Ludigs nicht wissen, da er mich persönlich bisher nicht kennt.
Mögen Sie auch mit „billigem rhetorischen Trick“ hier Herrn Ludigs „verteidigen“, zeigt es nur in Wahrheit, wie Menschen wie Sie oder Ludigs mit Unterstellungen, Diffamierungen und Bashing reagieren, wenn andere LSBTI-Aktivisten und LSBTI-Autoren ihnen nicht uneingeschränkt zustimmen. Es zeigt, wie diese linken Aktivisten wie Ludigs „agieren“ und dadurch die LSBTI-Szene zutiefst spalten und regelrecht „zerstören“. Gleiches „Muster“ läuft im Umgang links-grüner Autoren/LSBIT-Aktivisten bei Alice Schwarzer, Karl Lagerfeld, Samuel Schirmbeck, Theo van Gogh. Jens Spahn, Sahra Wagenknecht oder auch David Berger ab.
Schlimm wie „unsere“ selbsternannten grün-linken Aktivisten in der LSBTI-Szene „wüten“ und dadurch die LSBTI-Szene zutiefst zerstritten ist.
@GLNRW
Offenbar habe ich Sie auf die Palme gebracht und Sie haben dort einige Anführungszeichen gefunden. Zwar bin ich (biologisch) genau so Mensch wie Sie und Dirk Ludigs, kann die Zusammengruppierung „Menschen wie Sie oder Ludigs“ nicht unkommentiert stehen lassen. Sie bezeichnen sich als FDP-Wähler, ich bin FDP-Mitglied und habe in der Vergangenheit schon als Delegierter auf verschiedenen Ebenen und anderen Funktionen für den Liberalismus gearbeitet. Ich weiß und akzeptiere, dass es eine Teil-Wählerschaft gibt, die die Tradition der FDP aus der Preussischen „Deutschen Fortschrittspartei“ als reformorientiert (und damit links im eigenltichen Sinne, der fr. Ständeversammlung nach) nicht wahrhaben wollen und lieber eine CDU mit Sternchen sähen. So ist das mit der Liberalität.
Wenn Sie „billige Tricks“ erkennen wollen, benennen wir diese doch: Rechtschreibung, Syntax, Grammatik, Stil.
Wenn Sie allerdings „Unterstellungen, Diffamierunge und Bashing“ lesen, sind Sie wahrscheinlich in der Zeile verrutscht und lesen Ihre eigenen Worte.
Ihre Apologetik der homophoben Querfront von Wagenknecht bis Berger (und der weiteren Spalter) taugt wahrlich als Selbstanklage: wer spaltet die Gesellschaft, wer spaltet die Community, wenn nicht benannte Provokateure und Provokatricen?
Eine Nachfrage noch, was haben unsere oder Ihre „selbsternannten grün-linken Aktivisten“ selbst ernannt – und wie wüten jene – und wie ist nochmal der deutsche Begriff für „rant“ – „Grant“?
@GLNRW alias Gerd Lübbers:
Als jemand, der pausenlos gegen Parteien links neben ihm basht, sollten SIE sich mit dem Vorwurf des Trump-Bashings („ich bin kein Fan von Trump, aber sie betreiben einseitig Trump-Bashing“) mal gaaaaanz brav zurückhalten!
Bei links-grünen Parteien (inkl. der SPD) machen Sie stets klar, dass Sie nicht nur kein Fan sind, sondern SIE betreiben STETS Bashing gegen andere Parteien.
Ihr Vorwurf an andere fällt nämlich auf Sie zurück.
Die USA hat einen Präsidenten, der dauernd gegen andere stänkert und den gesellschaftlichen Frieden wie kein anderer zuvor auf lange Zeit zerstört und in wenigen Momenten diplomatische Errungenschaften, die jahrzehntelang mühselig aufgebaut wurden, zunichte macht.
Einen solchen Präsidenten gegen vermeintliches Bashing in Schutz nehmen zu wollen und auf die ach so bösen links-grünen schimpfen, zeugt von einem miesen Charakter.