Eurovision und Xavier Naidoo: Die ARD bastelt sich einen „wunderbaren N.“

 

Screenshot via Stefan Vobis
Screenshot: Bewerbungs-Interview mit Xavier Naidoo / ARD-Seite eurovision.de (via FB Stefan Vobis)

Es ist das gute Recht der ARD, einen homophoben Sänger zum Eurovision Song Contest zu schicken. Was nicht geht, ist einen homophoben Sänger zu einem nicht-homophoben Sänger zu erklären. Was noch weniger geht, ist wie die ARD das macht:

„Xavier Naidoo ist weder rechtspopulistisch noch homophob oder antisemitisch. Xavier ist als Kind selber massiv diskriminiert worden und hat Schläge bekommen, weil er keine weiße Hautfarbe hat“ lautet die Logik des ARD-Unterhaltungskoordinators Thomas Schreiber.

Jemand, der selbst als Teil einer Minderheit diskriminiert worden ist, ist also unverdächtig, andere Minderheiten zu diskriminieren?

Die ARD hat hat offenbar damit gerechnet, dass man ihr die Homophobie ihres ESC-Stars um die Ohren haut. Und benutzt deshalb den Rassismus, den dieser erleiden musste als ein Gegenargument, das keins ist. Diese Instrumentalisierung von Rassismus ist selbst nichts anderes als Rassismus. Homophobie und Rassismus in einer Aktion. Und das bei einer Aktion, bei der es um die Überwindung von Homophobie und Rassismus gehen soll.  Das muss der ARD mal jemand nachmachen.
Die ARD hat sich einen „wunderbaren N.“ gebacken. Und ist noch stolz darauf. ♦

UPDATE: Xavier Naidoo tritt nicht beim ESC an. Hier der Kommentar zum Desaster:

Nehmt dem NDR den Eurovision Songcontest aus der Hand!

Dazu passende Blogbeitrage:

„Und wenn er nicht ‚N.‘ gesagt hätte?“

Das Desaster der ARD-Themenwoche ‚Toleranz‘

2 Gedanken zu „Eurovision und Xavier Naidoo: Die ARD bastelt sich einen „wunderbaren N.“

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