Zivilcourage

„Zivilcourage“ heisst ein Film mit Götz George, den die ARD gestern ausgestahlt hat, und bei dem muslimische Jugendliche in Kreuzberg offensichtlich nicht so gut wegkamen. Der Tagesspiegel bemüht sich in seiner heutigen Ausgabe, dieses Bild zu relativieren, will zeigen, dass muslimische Jugendliche doch „Zivilcourage“ haben.

Als Kronzeugin hierfür wird eine Kiez-Expertin zitiert:

„Muslimische Jugendliche ziehen Klamotten oder Handys ab. Sie verprügeln aus Hass Schwule, aber Obdachlose überfallen sie nicht.“ Im Gegenteil, die bekämen eher was geschenkt. Im Islam gilt Almosenpflicht. Und das Stichwort Zivilcourage? Um die stehe es im Kiez gut, sagt Treziak, die seit 30 Jahren hier lebt. „Wenn man auf der Straße nach Hilfe ruft, kommt garantiert jemand.“

Es sei denn, man ist schwul.

Die Vorstellung, dass man im Tagesspiegel denkt, mit so was gegen Vorurteile anzugehen, tut weh.

 

 

3 Gedanken zu „Zivilcourage

  1. das zitat lese ich nicht wie du, sondern eher so:

    MANCHE „Muslimische Jugendliche ziehen Klamotten oder Handys ab. Sie verprügeln aus Hass Schwule“

    JEDOCH um „Zivilcourage? Um die stehe es“ IM ALLGEMEINEN „im Kiez gut“

  2. Es geht glaub ich weniger um die Relation „Jungendliche Moslems – Zivilcourage“ sondern um die Relation „Schwule – Obdachlose“ innerhalb des Verhaltens von jugendlichen Moslems.

    Die Lesart: „Ja, die verprügeln zwar Schwule, aber die würden niemals Obdachlose überfallen. Schaut wie gut es um uns steht.“ drängt sich mir im Kontext schon irgendwie auf.

  3. „Wenn man auf der Straße nach Hilfe ruft, kommt ´garantiert jemand!“

    Klar, entweder Gaffer oder einer der auch was vom Spaß abhaben will, ist leider so!

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