Der LSVD ist ein eingetragener Verein und somit nur seinen Mitglieder verpflichtet. Wenn sich der LSVD entscheidet, sich öffentlich lächerlich zu machen, und / oder Gelder für das Plakatieren von Nonsense-Botschaften zu verschwenden, dann ist das also so lange in Ordnung, wie das für seine Mitglieder in Ordnung ist.
Etwas komplizierter wird es, wenn der LSVD mittel- oder unmittelbar Einfluss auf die Verwendung öffentlicher Gelder nimmt, wie er es offensichtlich mit seiner Gaga-Kampagne zum Thema „Fussball und Homosexualität“ getan hat. Der Berliner Senat stellt für das vom LSVD Berlin Brandenburg koordinierte und für die Kampagne verantwortliche Kampagne „Bündnis für Homophobie“ jährlich 30.000 Euro zur Verfügung.
Ich habe bei der federführende Senatsverwaltung nach der konkreten Verwendung von Mitteln für diese Kampagne nachgefragt, etwa nach der Höhe der Agenturleistungen. Hierzu teilte mir die federführende für Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen mit, dass „konkrete Kosten“ bei der Bündniskoordination nachzufragen sind.
Genau das habe ich gemacht. Vor drei Wochen, also noch vor der Antwort des Senats, hatte ich an den LSVD Berlin geschrieben, um nachzufragen, welche Gelder für was da geflossen sind. Zunächst an den mir telefonisch als hierfür genannten verantwortlichen Mitarbeiter, dann zur Sicherheit noch einmal an die auf der Homepage genannte Kontakt-Mailadresse.
Reaktion: gar keine. Noch nicht einmal auf meine Bitte, den Eingang der Mail zu bestätigen und mir darüber Auskunft zu geben, ob und wann man vor habe, meine Frage zu beantworten. Der LSVD spielt einfach Verstecken.
Obwohl die Senatsverwaltung ausdrücklich darauf verweist, dass entsprechende Auskünfte bei der „Koordination“ des Aktionsbündnisses anzufragen sind, und der LSVD Berlin Brandenburg auf seiner Homepage ausdrücklich einen Mitarbeiter für die „Projektleitung Bündnis gegen Homophobie“ ausweist, gibt der LSVD keine Auskunft. Er gibt nicht einmal darüber Auskunft, ob er nach seiner Einschätzung überhaupt zuständig ist oder sein will oder wo man sich seiner Meinung nach hinwenden solle.
Ich habe in den letzten Monaten öfter kritisch über meiner Meinung nach misslungene und kontraproduktive Versuche des LSVD geschrieben, die Interessen von Lesben und Schwulen in Politik und Gesellschaft zu vertreten. Als ich in der „Homolobby-Debatte“ die Verbände dazu aufforderte, ihre eingefahrenen Mittel und Wege der Homo-Interessenvertretung auf den Prüfstand zu stellen, löste ich wütende Reaktionen von Vorstandsmitgliedern des LSVD Berlin Brandenburg aus.
Ein Hauptvorwurf damals an mich lautete, ich hätte mich nicht richtig informiert.
Wie man es macht, macht man es eben falsch.
Hier sind die Fragen, die der LSVD Berlin nicht beantworten kann oder will: